Antrag 235/I/2015 Ausbildungsumlage

Status:
Annahme

Die Mitglieder der SPD-Bundestagsfraktion werden gebeten, sich dafür einzusetzen, dass die Bundesregierung einen Rahmen bezüglich der Umlagemodalitäten (Umlagenhöhe, Betriebsgröße usw.) schafft, wodurch Betriebe an den Kosten der Ausbildung beteiligt werden.

 

Alle Unternehmen die nicht ausbilden, sollen in einen gemeinsamen Topf einzahlen, aus dem ausbildende Unternehmen finanzielle Unterstützung für eine qualitativ hochwertige Ausbildung erhalten. Durch die zweckgebundene Umlagenfinanzierung bekommen die Ausbildungsbetriebe einen Großteil ihrer Ausbildungskosten ersetzt.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme in der Fassung der Antragskommission (Konsens)
Fassung der Antragskommission:

Die Mitglieder der SPD-Bundestagsfraktion werden gebeten, sich dafür einzusetzen, dass die Bundesregierung einen Rahmen bezüglich der Umlagemodalitäten (Umlagenhöhe, Betriebsgröße usw.) schafft, wodurch Betriebe an den Kosten der Ausbildung beteiligt werden.

 

Alle Unternehmen die nicht ausbilden, sollen in einen gemeinsamen Topf einzahlen, aus dem ausbildende Unternehmen finanzielle Unterstützung für eine qualitativ hochwertige Ausbildung erhalten.

Stellungnahme(n):
  Stellungnahme der Landesgruppe In ihrem DIALOGPAPIER „NEUE AUFSTIEGSCHANCEN“ der Projektgruppe „#NeueChancen – Wertschätzung für Bildung und Arbeit“ vom Januar 2016 fordert die SPD-Bundestagsfraktion gleiche Wertschätzung für berufliche und akademische Bildung.   So ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber für eine betriebliche Ausbildung seit 2007 um 19 Prozent gesunken. Dies ist einerseits auf den demographisch bedingten Rückgang der Schulabgängerinnen und Schulabgänger zurückzuführen, andererseits jedoch auch auf die Bildungsentscheidungen von Eltern und Jugendlichen.   Im gleichen Zeitraum sank jedoch auch das Ausbildungsangebot der Betriebe um 13 Prozent. Die Entwicklung von Angebot und Nachfrage zeigt, dass - bei starken regionalen Unterschieden - nach wie vor ein Mangel an Ausbildungsstellen vorherrscht. Den etwa 41.000 Ausbildungsstellen, die bis zum 30. September 2015 noch unbesetzt waren, standen ca. 80.000 erfolglos suchende Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Mehr als 250.000 Jugendliche befinden sich darüber hinaus in Maßnahmen des Übergangssystems. In Regionen mit einem schwierigen Ausbildungsmarkt, wie dem Ruhrgebiet, entspannt sich die Lage trotz demographisch bedingtem Rückgang von Bewerberinnen und Bewerbern kaum. 2014/15 standen dort 0,69 Stellen je gemeldetem/r Bewerber/in zur Verfügung.   Große Unterschiede in den Ausbildungsbedingungen bestehen auch zwischen den betrieblichen und den schulischen Ausbildungsgängen, die vor allem im Gesundheits-, Sozial- und Erziehungswesen angesiedelt sind. In den schulischen Ausbildungen, die vor allem von jungen Frauen absolviert werden, erhalten die Auszubildenden kein Ausbildungsentgelt, sondern müssen oftmals sogar Schulgeld entrichten. Die schulischen Ausbildungsberufe des Sozial- und Gesundheitswesens zeichnen sich zudem durch begrenzte Karriereperspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten aus. Durch die geplante Reform der Pflegeberufe wird das Schulgeld bundesweit endlich ausgeschlossen und die Auszubildenden erhalten endlich eine Ausbildungsvergütung.   Die Projektgruppe „#NeueChancen – Wertschätzung für Bildung und Arbeit“ der SPD-Bundestagsfraktion ruft auf zum Austausch über das Dialogpapier.